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Meditations-Pause

von
janjan
am

Irgendwie hat es mit meiner Meditations-Praxis in den letzten Wochen nicht mehr so gut funktioniert. Ich habe zwar weiterhin regelmäßig einen 5-15 Minuten Timer gestellt und meditiert und würde auch immer noch sagen, dass es mir jedes Mal hilft, etwas besser bei mir anzukommen. Aber es hatte nicht mehr den Effekt, den ich von den Monaten davor gewohnt war. Es hat sich eher mechanisch angefühlt, ich war nicht mehr so bei der Sache.

Vor allem jetzt als ich 10 Tage krank war, habe ich noch mal mehr bemerkt:

  • Vor allem strukturiertere Übungen, die viel Visualisierung beinhalten, haben mich angestrengt und mich eher ausgelaugt zurückgelassen
  • Das Erwachen in der Meditation (erkennen, dass man abgeschweift ist) hatte einen deutlich geringeren Effekt und hat nicht wirklich dazu beigetragen, Gedankenschleifen aufzulösen

Druck rausnehmen

Samstag hab ich mich dann entschieden: Es reicht jetzt, heute wird nicht meditiert.

Um mich besser zu erholen, habe ich mir verschrieben, möglichst wenig auf Bildschirme zu schauen, nichts zu arbeiten. Kein Laptop, höchstens ab und zu Notifications am Handy checken.

Und das war dann richtig schön. Ich lag stundenlang auf dem Bett, hab seichte Musik im Hintergrund gehört und hab einfach nur an die Decke gestarrt und meine Gedanken schweifen lassen. Ich war einfach im Idle Mode.

Um mich gedanklich nicht im Kreis zu drehen, hatte ich ein Notizbuch neben mir, in das ich ab und zu einen Satz geschrieben habe, der mir durch den Kopf ging. Könnte man eigentlich auch als eine Art Stream of Consciousness Writing sehen.

Das hat dann auch richtig geholfen. Ich hatte das Gefühl, dass viele Gedanken einfach noch mal die Erlaubnis gebraucht haben, durch mein System zu gehen, um sie loslassen zu können. Die Entscheidung, nicht zu meditieren, hat überraschenderweise viele Gedankenschleifen aufgelöst. Ich habe mich danach leichter und klarer gefühlt.

Und eigentlich war es ja dann doch auch eine Art Meditation, nur etwas befreiter. Ich habe mir weniger Druck gemacht.

Die richtige Praxis für den richtigen Moment

Ich habe gestern mal wieder in Paths to God geblättert und hab ein paar schöne Stellen gefunden, in denen Ram Dass auch über den Prozess schreibt, in dem man an einer Praxis festhält, auch wenn sie in dem Moment nichts bringt.

Er bestärkt uns darin, auf uns selbst zu hören und das zu tun, was sich gerade richtig anfühlt. Nicht das, was wir denken, was richtig ist.

"At one moment, one form feels comfortable, right, useful; at another moment, another form. Just keep flowing in and out of the forms. Use them and then drop them. They aren't 'it.' The point isn't to cling to one practice or another, one teacher or another; the point is to use whatever can in this moment open you to living spirit."

Frei übersetzt:

"In einem Moment fühlt sich eine Form komfortabel, richtig, hilfreich an; in einem anderen Moment ist es eine andere Form. Fließe einfach weiter in und aus den Formen. Nutze sie und lass sie dann los. Sie sind nicht das Wesentliche. Es geht nicht darum, an einer Praxis oder an Lehrenden festzuhalten – sondern darum, das zu nutzen, was dich in diesem Moment für das lebendige Spirituelle öffnet."

Ich will die nächsten Wochen noch mal mehr darauf achten, in meinen Übungen mit dem Flow zu gehen und anpassungsfähiger zu werden.